Informationen zum Sportverein Garitz

Homepage des SV Garitz

Der Sportverein zahlt mit seinen vier Abteilungen zu einem der mitgliederstärksten Vereine im Stadtteil Garitz. Einige seiner derzeitigen Abteilungen können auf eine lange Vereinsgeschichte zuruckblicken.

Die Turnabteilung wurde im Jahr 1896 als eigenständiger Verein ins Leben gerufen. Besonders in dieser Sportart waren die 58 Mitglieder sehr aktiv. So konnte bereits 1897 das erste Turnfest abgehalten werden. Zu Trainingszwecken benutzten die Sportler den Garten hinter dem Gasthaus "Zum Hirschen", bis hinter dem Schulhaus ein neuer Übungsplatz zur Verfugung stand. In der kalten Jahreszeit wurden die Übungsstunden in einem kleinen Raum der Gastwirtschaft abgehalten. Nachdem auch dieser Raum nicht mehr zur Verfugung stand, war in der kalten Jahreszeit jegliche turnerische Betätigung lahmgelegt. Auch in den folgenden Jahrzehnten tat sich die Turnabteilung durch gute Leistungen bei Turnfesten hervor. Nach der Wiedergründung im Jahr 1946 nahm die Turnabteilung erneut Aufschwung. Unvergessen bleiben die Darbietungen zum traditionellen Dreikönigsturnen in den fünfziger Jahren. Nach dem Bau der Turnhalle im Jahr 1968 erfuhr die Abteilung eine neue Belebung. Seitdem bestehen auf3er den weiblichen und männlichen Schulerriegen, die allerdings nicht an Wettkämpfen teilnehmen, noch eine Damen- und Herrengymnastikgruppe.

Auch die heutige Fussballabteilung entstand aus einem eigenen Verein, dem "FC Garitz" , der 1912 gegründet wurde. Als Spielfeld diente damals die Seehofer Waldwiese. Allerdings verlangte 1920 der Besitzer Graf Coudenhove die Wiese zurück. Ein Gesuch um Überlassung des Eissees wurde von der Gemeindevertretung abgelehnt. Vorübergehend wurde dann in Bad Kissingen gespielt. Danach ruhte von 1921 bis 1926 der Fussballbetrieb. Ab 1926 konnte durch die Initiative der Vorstandschaft ein neues Spielfeld am Staffelsberg erworben werden. Somit konnten die Fussballer wieder aktiv werden.

Im Jahr 1934 schloß sich der Fußballclub dem Turnverein Garitz an, und der Name wurde in "Turn- und Sportverein" umgeändert.

Nach der Wiedergründung im Jahr 1945 bzw. am 25. 10. 1946 konnte am Staffelsberg wieder Fussball gespielt werden. Durch Mithilfe der amerikanischen Garnison und durch den Einsatz vieler freiwilliger Helfer wurde Anfang der fünfziger Jahre der Fussballplatz neu angelegt. Im Jahr 1964 war es durch die finanzielle Hilfe einiger Mitglieder möglich, das alte, zu kleine Sportheim durch ein neues, grösseres - es hatte bereits einen Umkleide-, Dusch-, Schiedsrichter- und Aufenthaltsraum, zu ersetzen. Die Erfolge und Niederlagen wechselten sich, wie anderswo auch, ab. So konnten die Fussballer 1950 und 1964 in die A-Klasse aufsteigen. Den grössten Erfolg erzielten sie 1985, als sie innerhalb von drei Jahren von der C-Klasse in die Bezirksliga Ost aufgestiegen waren. Bemerkenswert ist die hervorragende Jugendarbeit, wobei es gelang, 1983 ein Jahr in der höchsten Spielklasse Unterfrankens zu spielen.

Die Fussballabteilung nimmt derzeit mit acht Mannschaften am Spielgeschehen teil. Davon spielen alleine fünf Jugendmannschaften in den Altersklassen von sechs bis 18 Jahren.

Die Tischtennisabteilung wurde bei der Neugründung 1946 ins Leben gerufen. Diese Sportart wurde allerdings nicht so angenommen, so dass sie nach 1954 wieder aufgegeben werden musste. Durch den Bau der Turnhalle war die Voraussetzung gegeben, die Abteilung neu zu beleben. Bereits 1969/70 gelang der Aufstieg in die 1. Kreisliga. Nach erfolgreicher Teilnahme an einer Aufstiegsrunde konnte die 1. Mannschaft in die 2. Bezirksliga Unterfranken/Ost aufsteigen und somit ihren grof3ten Erfolg verbuchen. Bis heute können sie sich in den verschiedenen Kreisligen behaupten. Durch intensive Jugendarbeit wurde der Nachwuchs an den Tischtennissport herangeführt. Grossen Zuspruch hat auch die alljährlich durchgeführte Stadtmeisterschaft zu verzeichnen. Die Abteilung nimmt mit vier Herren-, einer Jugend- und zwei Schulermannschaften derzeit am aktiven Spielgeschehen teil.

Seit dem 17. 5. 1967 besteht eine Damen-Handballabteilung. Gleich im Jahr der Gründung schaffte sie den Aufstieg in die Bezirksklasse Unterfranken. Auch die weiteren Erfolge blieben nicht aus. So konnten die Damen in den Jahren 1970/71/72 hintereinander die unterfränkische Meisterschaft erringen. In der Sommerrunde 1972 spielten sie in der höchsten Spielklasse der Landesliga Nord. Einige Spielerinnen wurden in die Unterfranken-, Bayern- sowie suddeutsche Auswahl berufen. Die Abteilung sieht den Handballbetrieb als Angebot für den Leistungssport für Damen und Madchen in Ergänzung zu anderen Sportarten. Heute spielen drei Jugendmannschaften und zwei Damenmannschaften mit gutem Erfolg. Das herausragende Ergebnis war die unterfränkische Meisterschaft der C-Jugend 1985.

Sport unterliegt schon immer dem Zeitgeschmack. Es werden Abteilungen gegründet, die dann durch mangelndes Interesse geschlossen werden. So wurde zum Beispiel der 1908 gegründete Athletenverein "Merkur" 1926 in den Turnverein eingegliedert und einige Jahre später aufgelöst. Nach der Neugründung 1946 war eine Phase der Wiederbelebung. In dieser Zeit errang die Abteilung Schwerathletik (Ringen, Boxen, Gewichtheben) grosses Ansehen in der weiteren Umgebung. Durch Abwanderung einiger Spitzensportler musste die Abteilung 1960 wieder aufgegeben werden.

Anzumerken wäre noch, daß wahrend der Naziherrschaft die Sportvereine durch die "Kraft durch Freude"-Bewegung weitgehend ersetzt wurden. In Kriegszeiten kam jede sportliche Bewegung zum Erliegen.

Der Sportverein zahlt heute 560 Mitglieder, von denen 287 in den vier Abteilungen aktiv Sport treiben. Es muss daher neben Korperertüchtigung, Geselligkeit und Jugendarbeit eine der primären Aufgaben des Vereins bleiben, ein breites Angebot verschiedener Sportarten zu erhalten.