Ortsvereine Garitz
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St.-Johannes-Verein Garitz

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Als um die Jahrhundertwende viele Mutter gezwungen waren, zum Unterhalt der Familie beizusteuern, wuchs die Sorge um die Betreuung der Kleinkinder. Der Ruf nach einer "Kinderbewahranstalt" wurde laut und im Jahre 1898 Wirklichkeit. Eine Sparkasseneinlage der Anstaltsstiftung von 2 500 DM liessen den Bau wagen. Bauherr war der zu diesem Zweck gegründete St.-Johannes-Zweigverein des St.-Johannes-Vereins für freiwillige Armenpflege in Bayern. Am Sudrand des Dorfes, nahe dem Ostsweiher entstand ein kleines einstockiges Wohnhauschen mit anschliessendem Saal als Aufenthalts- und Spielraum. Ein genügend grosser Hof konnte als Spielplatz benutzt werden. Die Betreuung der Kinder wurde in die Hände von Ordensschwestern der Kongregation der "Tochter vom göttlichen Erlöser" gelegt.

Zwei Schwestern hielten Einzug, die eine übernahm die Anstaltskinder, die andere unterrichtete die Kinder in der Volksschule und auch erwachsene Madchen in Handarbeit.

1912 wurde das Wohnhaus aufgestockt, und es zog eine dritte Schwester ein. Mit ihr konnte für die Gemeinde die nötige ambulante Krankenpflege eingerichtet werden. Weitere Umbauten ermöglichten 1928 die Einrichtung eines Handarbeitssaales und einer Lehrküche für schulentwachsene Mädchen. Eine vierte Schwester wurde eingewiesen. Zur Erhaltung und laufenden Modernisierung des Kindergartens waren bedeutende Geldmittel nötig, die nicht allein durch den St.-Johannes-Verein aufgebracht werden konnten. Namhafte Spenden örtlicher Vereine, freiwillige Arbeitskräfte, gemeindliche und überörtliche Zuschusse halfen aus der Not. Man erinnert sich, dass oft mehr als 60 Kinder von der Kinderschwester mit Unterstutzung der jeweiligen Schwester Oberin betreut wurden. Heute kann nach dem neuen Kindergartengesetz nur eine Gruppe (etwa 25 Kinder) in die Obhut der Kindergärtnerin gegeben werden.

Nähere Angaben über die Gründung des Vereins, insbesondere über die Gründungsmitglieder liegen nicht vor. Es kann aber angenommen werden, dass der seinerzeitige Lokalplan die Initiative zur Gründung des Vereins ergriff. Aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg liegt nur ein Sitzungsprotokoll vom 28. 10. 1928 vor.

Mit dem ständigen Wachsen der ehemals selbständigen Gemeinde Garitz wurde der Kindergarten "Am See" zu klein. Mit dem Bau des Kirchenzentrums am Fusse des Altenberges liess die katholische Kirchenverwaltung einen Kindergarten mit einplanen, der dann im Jahre 1974 erbaut wurde.

Schon am ersten Oktober des Erbauungsjahres hatte das Haus seine Pforten für drei Gruppen aufgetan. Auch für diesen Kindergarten übernahm der St.-Johannes-Zweigverein die Trägerschaft.

Der von der Namenspatronin St. Elisabeth gestellten Forderung: "Ich sage Euch, wir müssen die Menschen froh machen" ist man wohl in der Gestaltung und Einrichtung der Raume und der Aussenanlagen gerecht geworden. Schon verhaltnismassig kurze Zeit nach Errichtung des Neubaues wurde ein moderner Gymnastiksaal angebaut, der nach den neuesten Erkenntnissen für Kinderturnen eingerichtet ist.

Zur Ordensschwesterstation muss noch vermerkt werden, dass diese durch die Kongregation der "Schwestern des Erlösers" aufgelost wurde. Die letzten Schwestern wurden wegen ihres hohen Alters in das Schwestern-Altenheim in Eichelsdorf eingewiesen. Zwar bleibt der Kindergarten "Am See" weiterhin bestehen und wird durch weltliche Kräfte geführt, jedoch musste dadurch die ambulante Krankenpflegestation vorerst stillgelegt werden. Der St.-Johannes-Verein ist aber bemüht, eine Sozialstation, insbesondere für Altenbetreuung einzurichten.